Gelegenheit macht Diebevon Gioacchino Rossini |
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2014 ![]() |
Premiere am 10. Februar 2005 im Saalbau Neukölln, Berlin
Musikalische Leitung: Marco Comin Regie: Florian Lutz Ausstattung: Pia Wessels, Andrea Nolte Bühnenvideo: Sirko Knüpfer |
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Wenn ein Konflikt, der bei einer Tragödie todsicher im Mord enden würde, in Liebe und Eheversprechen mündet, dann haben wir es wohl mit einer Komödie zu tun. Gioacchino Rossinis früher Einakter „Gelegenheit macht Diebe“ entwickelt das Happy End aus den verrücktesten Verwicklungen und Verwechslungen heraus. Und doch fußt die Oper auf einem realistischen Kern, der sie bis heute zu einer fesselnden Geschichte macht.
Die Ausgangssituation einer anonym arrangierten Ehe, deren Brautleute sich nicht kennen oder gar lieben, wirkt auf den ersten Blick anachronistisch. Auf dem Internet-Heiratsmarkt einer globalisierten Welt ist sie heute jedoch von ungeminderter Aktualität, denn hier spielen auch in der als zweckfrei behaupteten Welt der Liebe Staatsangehörigkeit und Wohlstand eine erhebliche Rolle. Was in der Realität meist kein gutes Ende findet, führt Rossini so turbulent zu einer glücklichen Auflösung, dass es wie ein Produkt moderner Traumfabriken anmutet. In einem skurrilen Fantasiegebilde aus märchenhaften Operntopoi, Versatzstücken kitschiger Hollywood-Ästhetik und Werbebildern des schönen Lebens scheinen die realen Zwänge sich aufzulösen. |