Florian Lutz, Regisseur

Tannhäuser

von Richard Wagner

Kontakt
Biografie

2014
Tannhäuser
Theater Lübeck
Liebeswahn
Händelfestspiele Halle
Médée
Theater Bielefeld

2013
Nocturno
Theater Bonn, Bundeskunsthalle
Die Dummheit
Theater Regensburg

2012
Norma
Theater Bonn
NaturNotizen
Frankfurt LAB

2011
Così fan tutte
Anhaltisches Theater Dessau
Hoffmanns Erzählungen
HAU1 Berlin

2010
Carmen
Theater Bonn
playZero
Festspielhaus St. Pölten
Lucia di Lammermoor
Staatstheater Braunschweig

2009
Die arabische Nacht
Oper Halle
Des Landes verwiesen
Theater Bonn
Helges Leben
Theater Bielefeld

2008
Lohengrin
Bühnen der Stadt Gera

2007
Strangers
HAU 1 Berlin

2006
Orfeo ed Euridice
Bühnen der Stadt Gera

2005
Gelegenheit macht Diebe
Saalbau Neukölln Berlin
Die gelbe Prinzessin
Neuköllner Oper Berlin

2003
Die kahle Sängerin
Theaterhaus Köln

Premiere am 31. August 2014 am Theater Lübeck
Musikalische Leitung: Ryusuke Numajiri
Bühnenbild: Christoph Ernst, Kostüme: Mechthild Feuerstein, Video: Katharina Spuida
Presse
Fotos



„Richard Wagners „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ erweist sich immer wieder als erstaunlich offen für Interpretationen. Dabei kann sich jeder wagemutige Regisseur auf das Bonmot des Komponisten an seinem Lebensende berufen, wonach er der Welt noch einen Tannhäuser schuldig sei. Er selbst hat eine ganze Auswahl von diversen Fassungen hinterlassen. Und so mäandert die Rezeptionsgeschichte zwischen einem Diskurs über Sexualmoral und Frauenbild, Künstleroper und Gesellschaftsporträt, historischem Spektakel oder analytischer Spurensuche nach dem Ungeklärten und Brisanten für die Gegenwart oder irgendwo dazwischen.
Regisseur Florian Lutz hat jetzt in Lübeck ein Psychogramm der bundesrepublikanische Befindlichkeiten in den Jahren unter Kanzlerin Angela Merkel ziemlich geschickt mit einer Einladung ans Publikum verbunden, das Ganze als modernes Selbstbefragungs-, Mitmach- und sogar Mitsing-Theater neu zu entdecken.

Vielleicht ist das, was Wagner mit der Obsession für die reine Liebe zu Maria umschrieb, nichts anders als das Harmoniebedürfnis einer saturierten Gesellschaft geworden, die den Müll nicht mehr sehen will, nachdem sie ihn getrennt und hinter den Kulissen entsorgt hat?
Florian Lutz hat ein diskussionsanregendes Konzept stringent umgesetzt.

Alles in allem kann sich Lübeck einer der aufregendsten, packendsten und politisch wirklich aktuellen Tannhäuser-Deutungen rühmen. Ein gescheite, aus eigener Überlegung entstandene Fortsetzung von Baumgartens Bayreuther Experiment, freilich ohne dessen ästhetische Selbstblockaden.“

Joachim Lange, nmz online 09/14